Die Zeichnung ist ihr wichtigstes Ausdrucksmittel. Anna B. Wiesendanger arbeitet nach dem Grundsatz, mit einfachsten Mitteln immer wieder ein Stück ihrer Umgebung neu entstehen zu lassen.
Was ihr der Alltag vor Augen hält oder was aus Zeitung, Fernsehen oder erkenntnistheoretischen Schriften im Gedächtnis haften bleibt, findet ab den frühen 1980er-Jahren einen Niederschlag auf dem Papier. Das Haus – von innen, von aussen, im expressiven Duktus oder sorgfältig nachgezeichnet – bestimmt den Ort der menschlichen Figur und nicht zuletzt der Frau. Zwischen schiefen Wänden, zwischen Bett, Regal und Jalousien liegt und windet sich die Figur; über mehrere Blätter entspinnt sich zornig zärtlich ein Kaleidoskop ihrer schlaflosen Nacht. Protagonistinnen der antiken Mythologie richten sich ein in der technisierten Architektur,