Im Ernst: Grabs gibt es wirklich. Eine real existierende Utopie,
verbreitet sich das Dorf über stattliche 55 Quadratkilometer mit
Wiesen, Äckern, Wald und Fels,
und sein Zentrum (wenn es denn ein solches gäbe !) liesse sich genau verorten: bei 47° 11’ nördlicher Breite und 9° 27’ östlicher Länge.
Thema des Buches ist das Dorf im St. Galler Rheintal, in dem der Berichterstatter geboren und aufgewachsen ist und das er, wie er behauptet, gerade noch rechtzeitig vor der drohenden «Vergrabserung» verlassen hat. Allerdings nicht, ohne es weiterhin als einen unkontrollierbaren Teil seiner selbst in sich herumzutragen.
Der Bericht orientiert sich an topographischen Gegebenheiten (Bäche, Berge, Wiesen, Strassen, Räume, Häuser), um mit ihrer Hilfe einen Raum für die Erinnerung freizulegen. Eine Erinnerungshilfe sind auch die Namen und mundartlichen Ausdrücke, wie sie eben vielleicht nur gerade in diesem Dorf vorkommen und den Dingen und Personen untrennbar anhaften.
Gleich einer Initiation durchschreitet das Ich diesen dörflichen Raum: vom ersten zaghaften Quartier-Rundgang über den Kindergarten und die wechselnden Schulstuben bis hin zur Konfirmation. Oder, wenn man’s literarischer will, vom Rösslein Hü bis zur Heiligen Dreifaltigkeit im Apostolischen Glaubensbekenntnis und zurück. Begleitet vom aufrichtigen Bemühen des Autors, Ernst und Heiterkeit in ausgewogener Gerechtigkeit über dem Ganzen walten zu lassen.
Der Autor
Walter Morgenthaler Geboren 1946 in Grabs (SG), lebt und arbeitet in Basel. Germanist. Im Hauptberuf Herausgeber Historisch-Kritischer Textausgaben (Karoline von Günderrode, Gottfried Keller, Kuno
Raeber). 2011 erschien das Buch «Das Haus», wo erinnernd Raum für Raum des Elternhauses abgeschritten wird. «Das Dorf» setzt diese Art fiktionaler Berichterstattung in erweitertem Rahmen fort.
224 Seiten, 35 Abbildungen
Klappenbroschur
Gestaltung: Beat Roth, Portolibro
Format: 16 × 23,5 cm
CHF 28.– / EURO 28.–
2024
ISBN 978-3-9525530-5-3